Gebäude und Infrastrukturen

Betrieb und Bewirtschaftung

Betreiben und Bewirtschaften als kontinuierlichen Verbesserungsprozess unter ausgewogener Einbeziehung ökonomischer, ökologischer und sozialer Aspekte etablieren

Was ist damit gemeint?

Während ihrer Nutzungsphase müssen Liegenschaften, Gebäudebestände sowie Einzelbauwerke fachkundig betrieben und bewirtschaftet werden. Das Betreiben umfasst unter anderem die Versorgung mit Medien und die Entsorgung von Abwasser (Ver- und Entsorgungsmanagement). Die Bewirtschaftung widmet sich sowohl den Aufgaben des Gebäude-, Raum- und Flächenmanagements als auch dem kaufmännischen und infrastrukturellen Facility Management. Sie schließt die Erfassung, Beurteilung und Beeinflussung der Medienverbräuche und Betriebskosten ein und widmet sich zusätzlich der Analyse und Beeinflussung der Nutzerzufriedenheit. Eine systematische Bewirtschaftung sichert die effiziente Nutzung verfügbarer Flächen, Räume und Infrastrukturen. Diesem Handlungsfeld werden auch die Arbeiten im Zusammenhang mit der Inspektion, Wartung und Instandsetzung von Gebäuden und baulichen Anlagen zugeordnet.

Mit dem Betreiben und Bewirtschaften von Gebäuden wird Einfluss auf die tatsächlichen Nutzungsbedingungen, Umweltwirkungen und Kosten unter realen Gegebenheiten genommen. Folgende Aspekte werden erfasst bzw. aktiv gesteuert: 

  • Energie- und Stoffströme
  • Auswirkungen auf die globale und lokale Umwelt einschließlich Flora und Fauna (Biodiversität)
  • Betriebskosten und Werterhalt
  • Gesundheit, Sicherheit und Zufriedenheit der Nutzer

Der Gebäudebestand selbst muss regelmäßig dahingehend überprüft werden, ob und inwieweit er aktuellen und künftigen Anforderungen gerecht werden kann, ob bei Einzelbauwerken ein Handlungsbedarf besteht, wie ein Prozess der kontinuierlichen Verbesserung gestaltet werden kann und wie Medienverbräuche und Betriebskosten minimiert werden können. Hilfsmittel sind dabei die Portfolioanalyse und das Portfoliomanagement. Diese konzentrieren sich auf die Einschätzung der Qualität kompletter Gebäudebestände auch im Hinblick auf eine Erfüllung künftiger Anforderungen, um hieraus Strategien zur Weiterentwicklung abzuleiten und umzusetzen.

Wie kann eine Umsetzung in Forschungsorganisationen aussehen?

  • Aufbau eines Portfoliomanagements auf Basis von Indikatoren, beispielsweise zur Beschreibung der energetischen Qualität, der Barrierefreiheit und des Schallschutzes
  • Aufbau eines Flächenmanagements zur optimalen Nutzung und Auslastung vorhandener Flächen
  • Aufbau, Anwendung und Analyse des Energieverbrauchsmonitorings im Zusammenhang mit Energie- und Umwelt­managementsystemen
  • Aufbau und Anwendung der Nutzerzufriedenheitsanalyse als Teil der Analyse der Mitarbeiterzufriedenheit
  • Information und Motivation der Nutzerinnen und Nutzer im Sinne der Einflussnahme auf das Nutzerverhalten; Ausgestaltung von Anreizsystemen
  • Aufrechterhaltung und Weiterentwicklung der Betreiberkompetenz (u.a. durch Personalentwicklung und Weiterbildung)
  • Ermittlung lebenszyklusbezogener Umweltwirkungen (z.B. ökobilanzielle Analysen)
  • Bereitstellung und Aktualisierung eines Nutzerhandbuchs zur Erläuterung der Haustechnik
  • Dokumentation der gebäudebezogenen Wartungs-, Inspektions-, Betriebs- und Pflegeanleitungen sowie Nachweise ausgeführter Arbeiten

Praxisbeispiele

TÜV-Zertifizierung am Fraunhofer IKTS


Das integrierte und prozessorientierte Managementsystem des Fraunhofer-Instituts für Keramische Systeme (IKTS) zielt darauf ab, Abläufe und Prozesse zugunsten bestmöglicher Qualität, Arbeitssicherheit und Umweltfreundlichkeit basierend auf den Kernforderungen von DIN EN ISO 9001, DIN EN ISO 14001, DIN EN ISO / IEC 17025 und EN ISO 13485 standortübergreifend zu gestalten und zu zertifizieren. 

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Kurzberichte 

  • Energieverbrauchsmonitoring (Arbeitshilfsmittel)
  • Kennwerte und Bezugsgrößen
  • Benchmarks
  • Zertifizierungssysteme (Sonderfall Nutzen und Betreiben)

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Weiterführende Informationen

Standards

  • ArbStättV
  • DIN EN 15643, DIN EN 15900
  • DIN EN ISO 14040, DIN EN ISO 14044
  • DIN V 18599
  • GEFMA-Richtlinien
  • VDI 3807, VDI 3808, VDI 4662

Nachhaltigkeits-
berichterstattung

DNK-Kriterien 

  • 12 Ressourcenmanagement
  • 13 Klimarelevante Emissionen

GRI-Indikator

  • Ökonomie: EC 1, 2, 7–9 
  • Ökologie: EN 1–3, 5, 6, 8–10, 14–26, 29, 31 
  • Gesellschaft: LA 6,  7;  SO 1,  2,  8; PR 1–3,  8,  9